Galerie Pich präsentiert: Ute Scheub  -  Lesung in der Galerie am 7.7. 2006

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Ute Scheub: Das falsche Leben

Eine Vatersuche

Piper, Feb. 2006
304 Seiten, gebunden, 18,90 Euro,
ISBN 3-492-04552-9

Persönlich, anrührend, manchmal geradezu beklemmend zeichnet Ute Scheub das falsche Leben des Mannes, der ihr Vater war - und liefert das Porträt einer ganzen Generation von deutschen Vätern.

Ute Scheub war 13 als ihr Vater (Jahrgang 1913) sich tötete. Dass sie Jahrzehnte später die Kraft fand, sich dem Vater und seiner Geschichte anzunehmn, verdankt sie vor allem ihrer Mutter, die ihr den nötigen emotionalen Halt gab. Ihre drei Brüder unterstützten sie sehr. Nach dem Studium der Politikwissenschaft arbeitete Ute Scheub als Journalistin und war Mitbegründerin der taz. Sie lebt als freie Autorin mit ihrer Familie in Berlin.

Ein Mann steht vor zweitausend Menschen auf, ruft "Ich grüße meine Kameraden von der SS!", setzt eine Flasche Zyankali an die Lippen und trinkt - Stuttgart, Evangelischer Kirchentag 1969. "Der Tod trat auf dem Weg ins Robert-Bosch-Krankenhaus ein", notiert Günter Grass, der diesen Manfred Augst in "Aus dem Tagebuch einer Schnecke" porträtiert hat. 35 Jahre später stößt Manfred Augsts Tochter auf die Abschiedsbriefe, die Tagebuchnotizen und die Briefe ihres Vaters. Eine erschütternde Spurensuche beginnt, bei der Ute Scheub mehr findet als nur ein einzelnes Schicksal. Wie viele jener Männergeneration, die Nachkriegsdeutschland geprägt hat, konnte Manfed Augst nicht über sein Erlebnisse im Krieg reden, schon gar nicht mit seinen Kindern, denen er nur ein ferner, liebloser Vater sein konnte. "Er ist - buchstäblich - an seinem Schweigen erstickt."

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