Galerie Pich präsentiert: Dietmar Malich     Ausstellung "Sehkisten": 23.01. bis 21.02.03

Sehkisten - oder: Das Meer im Kästchen

Meerbilder des Künstlers Dietmar Malich im Zigarrenkistenformat

Seit Jahren beschäftigt sich der in München und Niederbayern ansässige Künstler Dietmar Malich mit dem Meer - in Skulpturen und Bildern. Eine Bildserie, die er über die Jahre angelegt hat und an der er kontinuierlich weiter arbeitet, ist "Das Meer im Kästchen". Malich zeichnet oder malt auf den Boden von Zigarrenkisten Meerbilder. Die vorgefundenen Holzstrukturen des Kästchens nimmt er auf wie eine Vorskizze, auf der seine Gestaltungsidee basiert.

Überraschend und überzeugend ist, wie durch den künstlerischen Eingriff sich die Holzstruktur in eine Wasserstruktur wandelt. Wie scheinbar mit wenigen Strichen oder Farbakzenten aus der Maserung der Zigarrenkiste ein Strand entsteht, oder tosende Wogen oder die Weite des Meeres. Es gibt den Blick aus der Vogelperpektive auf eine Bucht, eine Landzunge, ein Flussdelta. Es gibt das Mondlicht auf dem Wasser und es gibt fast abstrakte Darstellungen von sanfter Bewegung. Es gibt meditative und dramatische Kästchen, Einzelstücke und Triptychen.

Farbstifte, Tusche, Beize oder Kaseinfarben lassen den Bildgrund durchscheinen, und der Betrachter sieht quasi den Entstehungsprozess, während bei Ölbildern oder grundiertem Bildgrund die darunter liegende Struktur des Holzes weitgehend verborgen bleibt. Manche der Bilder sind wie Skizzen im Moment entstanden, andere sind mehrfach übermalt und von der vorgegebenen Struktur unabhängig.

Vom Format her sind die Bilder Miniaturen. Dem Blick des Betrachters zeigen sich aber Weiten und Entfernungen, die sonst nur von Großformaten erwartet werden. Die Zigarrenkisten bilden den Rahmen der Bilder. Sie lassen sich öffnen und schließen. Die Transformation eines profanen Gebrauchsgegenstandes in ein Kunstobjekt bietet einen zusätzlichen Reiz.








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